Dokumentarfilm “My Way” | Filmförderung

Inhaltsverzeichnis

Autor/Autorin

Portrait
PD Dr. Irmtrud Wojak
Geschäftsführerin

Migration und Menschenrechte

My Way Die Geschichte von Hussain Hussaini

Einer der überlebte

Dokumentarfilm von Jakob Gatzka

 

 

Der Dokumentarfilm  MY WAY zeichnet die gefährliche „Reise“ des afghanischen Geflüchteten Hussain Hussaini nach, der auf der Suche nach Sicherheit und einem besseren Leben aus seiner Heimat flieht. Begleitet vom Filmemacher Jakob Gatzka geht er seinen Weg von Iran bis Deutschland ein zweites Mal.

MY WAY erzählt am individuellen Schicksal vom Verlust der Heimat, blickt hinter die Kulissen einer Flucht nach Europa und verfolgt die Integration des erwachsen gewordenen Protagonisten in eine neue Kultur. Hussain überlebt die Unterwelt von Athen und findet schließlich den Weg nach Deutschland und dort ein neues Zuhause? Heute arbeitet er in Bayern als Altenpfleger.

Gedreht wurde in fünf Ländern, dazu unzählige Interviews geführt, unter anderem mit Claudia Roth, Christian Ude, Heinrich Bedford-Strohm, Natalie Amiri, Gerald Knaus und vielen anderen mehr, um auch die gesellschaftliche und politische Diskussion in Deutschland zu beleuchten. Ein Film, der zur Diskussion über die Situation der Geflüchteten in Deutschland einlädt und Fragen an die Politik in Europa aufwirft.

Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst wurde MY WAY durch die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) einstimmig mit dem “Prädikat besonders wertvoll” ausgezeichnet ( Film » My Way | Deutsche Filmbewertung und Medienbewertung FBW (fbw-filmbewertung.com) und gewann auf den Filmtagen Oberschwaben 2021 den Preis als bester Dokumentarfilm.

Buch und Regie: Jakob Gatzka, Montage: Barbara Toennieshen, Bildgestaltung: Matthias Wallot / Stephan Zwickirsch / Mansur Klentzan, Musik: David Stein, Songs: Pouya Raufyan, Tongestaltung und Mischung: Tomas Bastian, filmsound, Farbkorrektur: Wolfdieter Gautzsch, B.O.A. Videofilmkunst / Produktion: Jakob Gatzka / David Stein, Figurative Film / Josef Brandmaier / John Hörnschemeyer, Penned Pictures

Headerbild: Hussain Hussaini

 

In der Presse und im Netz

Der Weichser Regisseur Jakob Gatzka über seinen Film “My Way” Dachau SZ.de (sueddeutsche.de)
Hussain Hussaini: Sein Weg nach Bayern München SZ.de (sueddeutsche.de)
My Way The Story of Hussain Hussaini (mywaymovie.de)
My Way Production & Contact Info | IMDbPro

 

Prädikat besonders wertvoll

Jury-Begründung

Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll verliehen.

Ein afghanisches Bergdorf war die Heimat von Hussain Hussaini und seinen Eltern. Als dieses von den Taliban überfallen wurde, floh die Familie in den Iran, wo sie aber auch nicht in Sicherheit leben konnte. Als Hussains Vater spurlos verschwunden ist, hatte seine Mutter keine andere Wahl, als ihren Sohn Richtung Europa ziehen zu lassen.

Seine abenteuerliche Flucht führte ihn über die Türkei, wo er lange bleiben musste, mit dem Schlauchboot nach Griechenland. Auch dort dauerte es zwei Jahre, bis er sein Ziel Deutschland erreichten konnte. Das Land, das nach einem langen, aber erfolgreichen Asylverfahren zu seiner neuen Heimat wurde. Hussains Schicksal steht stellvertretend für so viele andere dramatische Fluchtgeschichten und ist letztlich auch die Bestätigung für eine erfolgreiche Integration, was vielen anderen aber auch nicht gelingt. In jahrelanger Arbeit suchte Autor und Regisseur die Fluchtstationen von Hussain in Afghanistan, dem Iran, der Türkei und Griechenland auf, teilweise auch in Begleitung von Hussain selbst. Dies gibt dem Film eine besondere Authentizität sowie filmische Dichte und schafft für die Zuschauenden auch eine emotionale Verbindung.

Ein großes Pfund sind die Statements von Claudia Roth, Heinrich Bedford-Strohm, Natalie Amiri, Minister Herrmann, Gerald Knaus, Claus-Peter Reisch u.a., die nicht nur über die bundesweite Flüchtlings-Diskussion nach 2015, sondern auch sehr intensiv über die dringende Hilfe und Unterstützung bei der Integration der Flüchtlinge sprechen und einen generellen Appel an Menschlichkeit und die Einhaltung der Genfer Flüchtlingskonvention richten.

Wenn Hussain über die lange Dauer des Asylverfahrens spricht, gleichzeitig aber keine Sprachkurse besuchen kann, keiner Arbeit nachgehen kann, bekommt der Zuschauer ein eindrucksvolles Bild von der teilweise verzweifelten Situation von Geflüchteten, die nach einem langen und leidvollen Weg erst noch ewig vor einer Abschiebung zittern müssen, bevor sie Deutschland ihre neue Heimat nennen dürfen. Eindrucksvoll die Szene der Anhörung von Hussain beim BAMF. Dass Flüchtlinge dabei auch selbst die Initiative ergreifen können, beweisen die Szenen von den Proben zum Musiktheater mit Menschen aus vielen Ländern. Da passt auch ein sehr berührendes privates Statement einer Flüchtlingshelferin bestens dazu.

Ein Lob verdient die gute Kameraführung, sicher auch unter nicht einfachen Bedingungen, und die gute Tonarbeit. Ein präzises Drehbuch gab die gekonnte Einbettung der jeweiligen Statements in den Film vor. Dies auch dank einer sehr guten Montagearbeit. Insgesamt sieht die Jury MY WAY als einen wichtigen Film, der zwar emotional berührt, aber sein wichtiges Engagement sehr sachlich und unaufgeregt zu vermitteln mag.